2023
November 2022
Publikation VDST Sporttaucher (Ausgabe 2/2023)
EIN PLUS FÜR DIE ULTRA?
Bereits in einer früheren Ausgabe berichteten wir von der neu erschienenen Apple Watch Ultra. Ende November wurde die Oceanic Plus App zum Download bereitgestellt. Diese soll die Apple Watch Ultra, einen weiteren Schritt in Richtung Tauchcomputer bringen. Wir haben die APP getestet und wählten als Austragungsort das Rote Meer vor Ägypten.
Gleich mit Erreichen der Nachricht, dass die App der Firma Huish Outdoors zum Download bereitsteht, haben wir uns die 19 Megabyte große Anwendung aus dem App Store heruntergeladen. Noch im Hotelzimmer erstellten wir einen Benutzer Account und verschafften uns einen kurzen Überblick über die App. Auf dem I Phone unterteilt sich die Übersicht in Home, mit einem Tutorial und der Last four weeks summary, dem Logbook, das Planning und den Settings. Derzeit wird die Sprache nur in Englisch angeboten, weitere Sprachen sollen noch kommen. Auf der Apple Watch Ultra erscheint nach dem Öffnen der App Start Snorkeling, denn wir befinden uns noch im Free Plan. Nach dem Start wird Uhrzeit, aktuelle Depth, Session, Last Dive, Number of Dive und die aktuelle Temperatur angezeigt. Bei Bewegung der Digital Crown bekommen wir einen digitalen Kompass mit Gradzahlen und Richtungsangaben. Durch Drücken der Actiontaste wird der aktuelle Kurs fixiert, durch nochmaliges Drücken der Actiontaste, die Kursfixierung gelöst. Schon jetzt eine Veränderung gegenüber der einfachen Tiefe App.
Doch für uns ist das nicht genug wir wollen den vollen Zugriff für unser Vorhaben.
Zurück auf dem I Phone wechseln wir in den Oceanic Plus Settings vom Free in den Jahres Family Shared Plan. Nun lässt sich auf der Uhr in den Einstellungen neben Snorkeling auch Scuba auswählen, und wir starten die App erneut. Bei Start Scuba wird uns jetzt die aktuelle Uhrzeit, aktuelle Depth mit Balken für die Aufstiegsgeschwindigkeit, No Deco Time mit einem farbveränderbaren Balken, und zwar Grün für No Deco und Gelb für einen drohenden decopflichtigen Tauchgang, sowie die Dive Time, Minutes to Surface und aktuelle Temperatur angezeigt. Bei Bewegung der Crown noch maximale Depth, Akkuanzeige in Farbe und Prozent, den Gradient Factors, dem ausgewählten Gas und eingestellter Partialdruck bis max. 1,4 PPO2dargestellt. Diese Übersicht gefällt uns schon besser, und geht eher in die Richtung eines Tauchcomputer.
Nach dem ersten Kennenlernen wählten wir als Spielfeld Tobia Arba oder auch die Sieben Säulen ein Innenriff in der Nähe von Safaga aus. Die Tauchtiefe an diesem Platz beträgt ca. 18 Meter und die Sieben Säulen bekannt für stetige Tiefenänderungen, also perfekte Testbedingungen. Neben der Apple Watch Ultra hatten wir einen weiteren Begleiter, den Suunto D5 mit an Bord.
Tauchen mit Nitrox
Wir wählten als Gas Nitrox, da wir ein Gemisch EAN 30 hatten, und stellten die Ocenanic Plus App auf Prozent 02 30 ein. Somit bekamen wir eine MOD von 36,7 m berechnet. Die Übersicht änderte sich leicht, denn Unterhalb der Akkuanzeige wurden der PPO2, die CNS-Belastung in Prozent, die MOD und das Nitrox Gemisch in Prozent angezeigt. Bewusst verzichteten wir auf die Einstellung bei Wasserkontakt automatisch starten, doch belegten wir den Actionbutton der Uhr mit der Oceanic Plus App. Für das Zifferblatt wählten wir, das Wegweiser in der Konfiguration No Fly, Surface, Oceanic Plus Settings Akku in Prozent, Wassertemperatur, Tiefe sowie die aktuelle Höhenlage in einem Blau/Black two Tone. Einstellbare Warnungen wählten wir keine. Wir machten uns auf dem Boot bereit, sprangen nach dem Buddycheck ins Rote Meer und tauchten ab.
Bei diesem Tauchgang tauchten wir zwei Profile, zum einen Kompression und Isopression Standard, sowie zum Ende hin ein kurzes Jo Jo Profil. Egal in welcher Tiefe, die App bietet durch das 2000 Nits Starke Display eine gute Ablesbarkeit und teilt dieselben Werte mit, wie sein Begleiter der Suunto D5. Warnungen werden sehr gut und unmissverständlich farbcodiert in Gelb oder Rot angezeigt. Nach 69 min kehrten wir an Bord zurück und legten die Ausrüstung ab. Voller Neugier mussten wir noch vor einem Tee, den Blick in die Oceanic Plus App wagen. Die Apple Watch Ultra und das I Phone haben sich schon selbstständig synchronisiert.
Der Tauchgang erscheint in der I Phone App als Datum und Uhrzeit, wir editierten die Zeile und fügten noch Tobia Arda für die besseren Nachvollziehbarkeit hinzu. Darunter befindet sich ein Apple Maps Kartenausschnitt mit dem markierten Tauchspot. Natürlich interessiert uns das Tauchprofil welches grafisch besser als in der Tiefe App dargestellt und manuell auswählbar ist, um den Tauchgang weiter zu analysieren. Neben Tiefe lassen sich Tauchzeit, Aufstiegsgeschwindigkeit, Temperatur, No Deco sowie die voreingestellten Dive Settings Modus, Nitrox, Gradient Factors, PPO2 und Höhe des Tauchspot ablesen.
Wir haben uns weiter vorgewagt, und den Tauchgang in der App bewertet mit Sichtweite gut, Wellengang gut, und Strömung war ebenfalls gut. Wir haben den Typ des Tauchgangs als sicher oder normal bezeichnet, ein allgemeines Rating angegeben, keine Notizen hinzugefügt aber dafür den Buddy und das Blei eingetragen. Wer mag kann den Tauchgang als Diagramm auch teilen das bleibt jedem selber überlassen. Als letztes gibt es noch die Möglichkeit den Tauchgang zu löschen, das wollten wir dann aber doch nicht tun.
Fazit für Tobia Arba:
Der Tauchgang mit der Apple Watch Ultra zusammen mit der Oceanic Plus App hat richtig Spaß gemacht. Derzeit wird noch an den ein oder anderen Fixierungsproblemen gekämpft, denn No Deco und Surface Anzeige verschoben sich gelegentlich nach dem Tauchgang.
Meine Meinung:
Die individuellen Wünsche beim Tauchen sind fast grenzenlos, genauso wie die immer sich weiterentwickelnde Industrie. Gerade für Sportbegeisterte, mit vielen wechselnde Sportarten, kann die Apple Watch Ultra einen Zugewinn sein, wenn in kürze sowieso eine geplante Neuanschaffung einer Apple Watch ansteht, warum dann nicht für ein paar Euro mehr das Modell Ultra.
Meine Vorlieben beim Tauchen liegen bei maximal 20 bis 30 Meter Tauchtiefe. Da wir recht häufig auch in Deutschland Tauchen, entschieden wir uns für den Jahresplan, welcher jederzeit individuell anpassbar ist. Für das Tauchen gelegentlich im Urlaub würde also auch ein Wochen- oder Monatsplan ausreichen. Die Apple Watch Ultra lässt sich nach dem Anfreunden einfach Über- und Unterwasser bedienen und richtet sich eher an den ambitionierten ganz Jahres Sporttaucher, der selten über 40 Meter Tiefe hinaustaucht.
Für Anspruchsvolle Taucher, Technisches Tauchen, oder Profitaucher kommen wohl eher
Tauchcomputer von namenhaften Herstellern infrage, wenn tiefer beziehungsweise in anderen Bereichen getaucht wird. Die Hersteller wären gut bedient, nicht auf dem erreichten stehen zu bleiben. Für eine Weiterentwicklung wäre in meinen Augen kein Nachfolger notwendig, sondern könnte über ein Softwareupdate erfolgen.
Zusammenfassung:
Die Apple Watch Ultra gibt es zu einem stolzen Preis, dazu kommt noch mit der Oceanic Plus App als Abonnement ein Plus dazu und ist sicherlich ein schönes Gimmick, nur nicht so schön für die Geldbörse. Leider beträgt die maximale Tauchtiefe 40 Meter, sollte doch tiefer getaucht werden, so rechnet die App nicht weiter und wird sich im Anschluss vermutlich sperren, denn Apple und Oceanic begründen dies mit dem Ende des sicheren Sporttauchens und empfiehlt dann mit einem anderen Tauchcomputer weiter zu tauchen.
Derzeit gibt es Serienoptionen anderer Hersteller, stehen allerdings für Oceanic Plus noch nicht zur Verfügung. Beispielsweise einen Flaschendrucksender zu verbinden, Nitrox mit einem über 40%igen Sauerstoffgehalt zu nutzen, oder weitere Gase hinzuzufügen.
Wer seine Apple Watch Ultra zum Tauchen und über einem Trockentauchanzug nutzen möchte, greift am besten auf das Ocean Band optional mit Armbandverlängerung zurück.
Ist man im Besitz von zwei Armbandhalterungen lässt sich ein gut bewährtes Natoarmband zwar durchfädeln, doch muss man bei jedem Kippen der Watch den Code eingeben.
Optional muss man die Codesperre deaktivieren, kann dann aber wallet und Handrückensensoren nicht nutzen. Wird das Natoband hingegen nicht als Loop sondern als geteilt installiert, so bleibt die Handrückensensoren und Codesperre in seiner Fuktion unberührt. Zumindest passen auch Armbänder der Vorgänger Modelle, doch lieber am Lunchtisch und weniger zum Tauchen. Schon seit den Vorgängermodellen sind aus dem Internet Conectoren anderer Hersteller bestellbar und damit so gut wie jedes Armband nutzbar, dies bleibt aber jedem selber überlassen.
Andreas Weinberger




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Februar 2023
Artikel Lebensgefahr auf dem Ellertshäuser See (ein Artikel der Mainpost (geschrieben von Irene Spiegel)
Das Hochwasser hat den Grundsee hinter der neu angelegten Sperre zum Überlaufen gebracht. Jetzt muss Wasser abgelassen werden. Ein herausfordernder Taucheinsatz.
Dreimal taucht Benjamin Kozlowski im eiskalten Wasser des Ellertshäuser Sees (Lkrs. Schweinfurt) ab, dann bricht er den Einsatz ab. Der junge Taucher aus Niederwerrn sollte am Freitagmorgen in dem zugefrorenen See den Schieber am Grund des Zwischendamms öffnen, was in der absoluten Dunkelheit in sieben Meter Tiefe aber nicht gelang. Es musste nicht nur zusätzliche Ausrüstung her, sondern auch Verstärkung geordert werden.
Am frühen Nachmittag ging dann Feuerwehrtaucher Andreas Weinberger aus Würzburg mit Kompass und Lampe nach unten. Doch auch er fand den Schieber nicht. Erst nach vier weiteren Tauchgängen war die Mission erfolgreich. Mit einem lauten Knall schoss das Wasser auf der gegenüberliegenden Dammseite aus dem Abflussrohr. Auf dem Ablassventil war so viel Druck, dass der Luftstoß sogar die Eisdecke oben am Damm zum Bersten brachte.
den vollständigen Artikel der Main Post lesen Sie im unten stehenden Link....
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